Fliegende Finger, große Musik


Nach dem soundgeladenen Pre-Opening unter Marino Formenti lud der Carinthische Sommer zur Eröffnung am Sonntag in das Congress Center Villach. Die Festrede hielt der Philosoph Robert Pfaller, der sich humorvoll als wahrer Epikureer outete. Danach begeisterte „Wunderkind” Alma Deutscher ihr Publikum.

Alma Deutscher ist mit ihren zwölf Jahren nicht nur zweifache Instrumentalvirtuosin, sondern komponiert auch im Stil großer Meister. Mit dem von Joji Hattorj umsichtig geleiteten Wiener Kammerorchester geriet das Eröffnungskonzert des Carinthischen Sommers zu einem Triumph der Kreativität, auch wenn man stets das Gefühl hat, alles schon mal gehört zu haben, was sie mit ihren über Saiten und Tasten fliegenden Fingern präsentiert. Das ist nicht abwertend gemeint, sondern zeugt von musikalischem Wissen und ästhetischem Empfinden. Schöne Musik war zu hören, verhaftet in Klassik und Romantik, nach großen Vorbildern wie Mozart, Mendelssohn oder Tschaikowsky. Mit geschmeidigen, kraftvollen, schwelgerischen Tönen sorgt dieses (noch) Kind mit seiner schelmischen Leichtigkeit des Seins für musikalische Wunder. Andrea Hein

Quelle: http://www.krone.at/steiermark